13.-15.01.2017 35.Schweizer Hallenjugendtag
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- Erstellt am 17. Januar 2017 - 08.11
- Verfasst von Steffen Uhlich
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Im Land des Schweizer Käses – einmal Salat ohne Butter bitte
Etwas kurios ging es schon zu, als wir unsere traditionelle Wettkampfreise zum Schweizer Hallenjugendtag durchführten. Fünf Jungen, 13 Mädchen und 5 Betreuer starteten am 13. Januar ins schweizerische Voralpenland. 8.00 Uhr wagten wir uns mit gemischten Gefühlen auf die Autobahn. Ein heftiger Schneesturm begleitete uns auf der Fahrt in den Süden.
Zum Glück fuhren alle ein angemessenes Tempo. So kamen wir gut und ohne Probleme voran. Den ersten größeren Halt machten wir ziemlich weit im Süden an der Burg Hohentwiel. Die letzten Fahrtmeter waren eher eine Rutschpartie. Beim Bezahlen des Eintrittsgeldes baten wir das Personal um ein Streufahrzeug, damit wir wieder ins Tal gelangen konnten. Da wir Bewegung brauchten, erstürmten wir den 100m höher liegenden Lavagipfel, auf dem die Burgruine stand. Da es frisch geschneit hatte, war es sehr rutschig. Trotzdem stöberten wir durch alle Gänge, erklommen den Aussichtspunkt und blickten in alle Himmelsrichtungen. Man hält es nicht für möglich, genau in diesem Augenblich schien die Sonne. So dass wir einen sehr schönen Rundblick genießen konnten. Als wir wieder an unseren Bussen waren, kam gerade das Streufahrzeug. Ein Lob an das Personal! So kamen wir gut den Berg wieder runter und setzten unsere Reise bis zum nächsten Zwischenhalt, dem Rheinfall, fort. Gut eine Stunde nahmen wir uns für den Rundgang Zeit. Unsere letzte Etappe lief wie am Schnürchen. Wenig Verkehr, kaum Stau, in der Innenstadt schlüpften wir immer gemeinsam durch alle Ampeln. Das Pfadiheim erreichten wir vorzeitig. Nach einer gründlichen Einweisung durch den Verwalter, konnten wir unsere Unterkunft in Beschlag nehmen. Während die Kids die Schlafräume inspizierten, bereiteten die Erwachsenen das Abendbrot. Hungrig stürzten sich alle darauf. Jetzt war noch ein wenig Zeit zum Spielen. 22.00 Uhr bliesen wir zur Nachtruhe. Es dauerte eine Weile, bis endlich Ruhe war.
Schnell wurde es ziemlich kalt. Dadurch zog natürlich schnell Ruhe ein. Schlecht für die Kinder - gut für die Gruppenleiter. In den Zimmern wurde aber noch viel und lange gequatscht. Schließlich hatte man sich drei Tage nicht gesehen. 23.30 Uhr waren dann fast überall die Äuglein zu.
Bereits 5.30 Uhr erwachten die ersten Mädchen. Erst nach einem Machtwort wurde die Nachtruhe auf wenigstens 7.00 Uhr verlängert. Nach einem ruhigen Frühstück starteten wir zu unserem Züri-Tag. Als ersten fuhren wir ins Technorama. Dies ist ein Museum zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen. Haare zu Berge stehen lassen, knifflige Aufgaben lösen, Brücken bauen oder im Chemielabor Kristalle züchten, alles war möglich. Da vergingen die fünf Stunden wie im Fluge. Dann starteten wir zu einer Stadterkundung, bummelten am Zürichsee entlang, gingen durch enge Gassen, über viele Brücken, sahen teure Geschäfte und nutzten einen Geschenkeladen um viele Geld für Andenken auszugeben. Jeder kann mal Raten, was den gesamten Tag für Wetter herrschte: es schneite und schneite! Zurück im Pfadiheim freuten sich alle auf das Nudelessen. Es wurden fast alle Vorräte verputzt. Das Quartier hat ja so seine Besonderheiten. Wir müssen hier alle selbst machen, also Frühstück und Abendbrot oder Aufwaschen oder am letzten Morgen alles saubermachen. Ungewohnt für viele Kinder. Den Rest des Abends spielten alle noch ein wenig. 21.00 Uhr lagen alle in ihren Schlafsäcken und es zog sehr schnell Ruhe ein.
Der Wettkampftag begann bereits 5.20 Uhr mit dem Wecken. Erstaunlich schnell waren alle aus ihren „Betten“. Bis zur Abfahrt 6.45 Uhr gab es noch viel zu tun: waschen, anziehen, Schlafsäcke einpacken, alle Sachen verstauen, Frühstücken, die „Zimmer“ in den Urzustand versetzen und und und. Es hatte alles Top geklappt. Die Kinder waren rechtzeitig zur Abfahrt bereit. Die Fahrt dauerte nur sieben Minuten. Wir waren die ersten Sportler in der großen und für uns sensationellen Arena. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wurde auf Wettkampfmodus umgeschaltet. Einweisung, Erwärmung und Einschwimmen klappe hervorragend. 30 Minuten vor dem ersten Start hatten wir dann auch ein Meldeergebnis erhalten. Am gesamten Wettkampfwochenende nahmen knapp 900 Kinder und Jugendliche aus 35 Vereinen am Hallenjugendtag teil. In unserem Abschnitt waren es ca. 150 Kinder von vom Jahrgang 2010 bis 2007. Alle kamen in eine Wertung. Bei manchen Strecken machten knapp 60 Kinder mit. Gleich zu Beginn wurden 50m Delphinbewegungen in Rückenlage geschwommen. Im letzten Jahr holten wir da keine einzigste Medaille. Deshalb haben wir diesmal intensiv dafür trainiert. Und es hat sich gelohnt. Julia Ackermann (53,79s) und Tom Bochmann (51,77s) gewonnen jeweils Gold. Luca Seifert (1:00,67) steuerte noch eine überraschende Bronzemedaille bei. Ein toller Anfang! Gleich anschließen wurden die 50m Schmetterling absolviert. Auch hier landeten wir einen unerwarteten Doppelsieg. Bei den Mädchen gewann Laura Nollau (40,08s) und bei den Jungen Christoph Straßburger (37,23s). Er startet für den STV Limbach-Oberfrohna. Lea Charline Ullmann (40,88s) komplettierte das gute Abschneiden mit einer Silbermedaille. Auch über 100m Rücken setzten wir unsere Siegerserie fort. Mit Aliyah Hösel (1:29,12) und Christoph 1:26,25) gewannen wieder beide Geschlechter. Julia (1:31,23) gewann mit Bronze ihre zweite Medaille. Über 100m Brust der Jungen gingen wir zum ersten Mal leer aus. Bei den Mädchen holten wir allerdings mit Paula Clauß (Silber/1:43,77) und Lea Charline (Bronze/1:44,35) gleich zwei Medaillen. Der Wettkampf wurde ohne eine Pause durchgezogen. Das ist ganz schön heftig, zumal es in der Ausschreibung anders vorgesehen war. Zum Glück hatten wir entsprechend vorgeplant. Die letzte Einzelstrecke, die 100m Freistil gewann Christoph (1:15,52) erwartungsgemäß. Bei den Mädchen schafften wir ein tolles Mannschaftsergebnis. Wir belegten die Plätze 3 bis 8. Die Bronzemedaille holte dabei Aliyah in 1:21,99. Da es keine Pause gab, mussten jetzt ganz schnell die Staffeln aufgestellt werden. Die Hektik sollte sich noch negativ bemerkbar machen. Das 4x50m Mixed-Lagenrennen wird man noch Jahre später erwähnen. Wir traten mit zwei Staffeln an. Jeweils zwei Mädchen und Jungen mussten dabei sein. Wir haben beide Teams gleich stark gemacht. Schließlich wollten wir zwei Podestplätze. Das sah auch nach dem ersten, zweiten und dritten Wechsel sehr gut aus. Es führte unser erste Mannschaft vor den Gastgebern und unserer zweiten Vertretung. Alles lief also nach Plan. Bei der 2.Mannschaft sprang Mara Pilz ins Wasser und schwamm das 50m Kraulrennen ihres Lebens. Mit einer ganz tollen Zeit von 35,32 brachte sie ihr Team zum Sieg. Dadurch konnten sich Tom, Paula, Mara und Fabian Herrmann über Gold freuen. Bei unserer führenden Mannschaft unterlief dem letzten Schwimmer ein fataler Fehler. Er vergaß vor dem Sprung zum sicheren Sieg die Badehose zuzubinden. So absolvierte er 50m Kraul mit „Fallschirm“ an den Füßen (12 Sekunden über Bestzeit). Schade, schade! Am Ende erkämpfte er noch dem Team den 4.Platz. Da es in Zürich diese tollen Medaillen gibt, ist das umso bitterer. 38 x sprangen wir in den Einzeldisziplinen ins Wasser und stiegen mit 36 Bestzeiten auf der 50m Bahn wieder heraus. Dies war nach den anstrengenden beiden Vortagen so nicht zu erwarten. Mit 13 gewonnen Medaillen, davon 7 x Gold, 2 x Silber, 4 x Bronze, waren wir mehr als glücklich. Zur Belohnung durften alle noch im Wasser spielen.
Die Heimfahrt war wieder sehr schneereich und für die Fahrer sehr anstrengend. Durch die tolle Disziplin der Kinder, haben wir alles gut zu Ende gebracht und sind 20.30 Uhr in Chemnitz wieder „gelandet“.