11.-16.11.2016 Athen

Bei Freunden zu Gast

Die Talentestützpunkt-Trainer Johannes und Steffen Uhlich waren auf „Auslandstour“ bei unseren ehemaligen Gastsportlern aus Athen in Griechenland. Angelos und Stefanos Georgakoupolos trainierten im letzten Jahr bei uns im Talentestützpunkt. Beide waren sehr talentiert und Angelos wollte sogar auf die Sportschule. Das Heimweh nach Sonne und Meer machte ihm und seiner Familie einen Strich durch sein Vorhaben.

Am 11.11. ging es endlich los. Die Einladung zu diesem Besuch lag schon lange zurück. Per Flugzeug starteten wir von Dresden über Zürich nach Athen. Am frühen Nachmittag segelten wir unter wolkenlosem Himmel und bei 23°C in Athen ein. Die Orientierung viel am Anfang schwer. Denn es wurde nicht alles auf Englisch erklärt. Schließlich fuhren wir mit der Metro über eine Stunde bis zum Stadtteil von Angelos Wohnung. Abgeholt wurden wir von der Mutti, da die Jungs bereits beim Training waren. Wir stellten nur schnell die Taschen ab und gingen gleich zum Schwimmbad. Einem Freibad wie im Sportforum. Nur das es das gesamte Jahr genutzt wird. Auch bei 0°C (nur sehr selten der Fall) wird fleißig trainiert. Und dies an sechs Tagen in der Woche und zwischen zwei und drei Stunden. Das ist schon heftig! Die Freude beim Wiedersehen war groß. Wir schauten beim Training zu und spazierten danach gemeinsam zur Wohnung zurück. Danach haben wir noch sehr lange gequatscht.

Am Sonnabend holten wir unser Startunterlagen für den Athen-Marathon bzw. den 10km Lauf ab. Dazu wanderten wir entlang der Mittelmeerküste eine große Strecke, besuchten die neue Oper mit einem herrlichen Blick auf die Athener Innenstadt. Etwas neidisch beobachteten wir einige Badende. Nach dem Mittagessen erkundigten wir uns in der Innenstadt über die Gegebenheiten von Start und Ziel. Schließlich zog es uns am Abend noch einmal in die Küstenregion von Athen zu einem nächtlichen Bummel. Nicht gerade die optimale Wettkampfvorbereitung bei einem Marathon. Heute hatten wir mindestens 20 Kilometer unter unseren Füßen. Aber man muss die wenige Zeit eben richtig nutzen.

Der Lauftag begann recht früh. 5.00 Uhr hieß es aus den Federn. Schließlich stand ein langer Weg bis zum Start bevor. Steffen musste mit Metro und Sonderbussen bis nach Marathon fahren, Johannes hatte es nicht so weit. Für ihn ertönte das erste Startsignal bereits 7.50 Uhr. Das es das falsche war, bemerkte er erst kurz vorm Ziel der 5 Kilometerrunde. Die Ordner hatten ihn falsch eingewiesen. Schnell lief er erneut zum Start. Diesmal über die 10 Kilometer. Klar war er jetzt nicht mehr frisch für eine Top-Leistung. Aber er kämpfte sich – ganz olympisch – durch die zehntausend Meter. So kam Johannes auf überraschende 15 Wettkampfkilometer. Steffen startete über die Originalstrecke des ersten Marathonläufers. Im Feld der ca. 14.250 Starter aus 20 Nationen ging es bei warmen 23°C und sehr viel Gegenwind über mehrere Hügel hinweg bis hinein nach Athen. Dabei streiften wir einige Sehenswürdigkeiten. Am Anfang lief es ganz gut, dann machte allen der Wind und die Anstiege mächtig zu schaffen. Trotzdem war es ein sehr schöner Lauf. Im Starterfeld war auch der Olympiasieger von Rio. Da konnten wir nicht ganz mithalten. Beim Einlaufen ins riesige Panathinaikos-Station bekommt man automatisch Gänsehaut. Nach dem Umhängen der Medaillen sind alle Mühen vergessen. Zu Hause angekommen, mussten wir uns erst einmal ausruhen. Johannes übte mit Angelos und Stefanos die deutsche Sprache. Beide sprechen diese schon sehr gut. Die Mutti von beiden kann Deutsch fast perfekt. Am Abend waren wir schon wieder mit der gesamten Familie auf Tour. Wir schauten uns ein nobles Stadtviertel an Athens Küste an.

Am Montag und Dienstag unternahmen wir eigene Besichtigungstouren. Da ja unsere Gastgeber Arbeiten, Lernen und Trainieren musste war viel Zeit für die Kultur des Landes. Wir durchkämmten das gesamte Stadtgebiet, bestiegen verschiedene Berge, besuchten Museen, verkosteten griechische Speisen, fuhren nach Piräus, erklommen die Akropolis, warteten auf den US-Präsidenten Obama oder badeten mit den Füßen im Meer. Die Zeit verging viel zu schnell. Jeden Tag sorgten die Mutti und die Oma von Angelos und Stefanos, dass wir leckere Mahlzeiten erhielten. Wir haben uns noch nie so gesundheitsbewusst ernährt wie in Griechenland. An jedem Abend wurde stets lange geplaudert.

Mittwoch am Nachmittag mussten wir das schöne Athen leider wieder verlassen. Wir flogen über München zurück nach Dresden. Wir sollen an alle ehemaligen Schwimmkameraden viele Grüße übermitteln. Sie hatten eine sehr schöne und lehrreiche Zeit in Chemnitz. Jetzt trainieren beide an sechs Tagen in der Woche bis zu drei Stunden pro Einheit. Freizeit bleibt dabei sehr wenig.

 

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